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Warum Vermögende zuerst zum Finanzcoach und dann zum Notar gehen sollten. Dies sind die wichtigsten Gründe, warum die psychologische Vorbereitung an erster Stelle stehen sollte:

 

Warum Vermögende zuerst zum Finanzcoach und dann zum Notar gehen sollten

Für Vermögende kann es entscheidend sein, vor den rechtlichen und steuerlichen Aspekten die psychologischen Fragen zu klären, denn der emotionale und familiäre Kontext bildet die Grundlage für eine sinnvolle Gestaltung des Nachlasses. Dies erleichtert spätere Entscheidungen und hilft Konflikte zu vermeiden.

Dies sind die wichtigsten Gründe, warum die psychologische Vorbereitung an erster Stelle stehen sollte:

1. Konflikte durch unklare Erwartungen vermeiden

Die meisten Erbstreitigkeiten entstehen nicht durch rechtliche Fehler, sondern durch unausgesprochene Erwartungen der Erben. Werden diese nicht im Vorfeld geklärt, kann es zu Missverständnissen und Konflikten kommen. So kann sich ein Erbe benachteiligt oder ungerecht behandelt fühlen, wenn er nicht versteht, warum bestimmte Entscheidungen getroffen wurden. Eine offene Kommunikation über die Wünsche und Erwartungen der Erben kann verhindern, dass spätere rechtliche Entscheidungen als ungerecht empfunden werden.

2. Vertrauen schaffen

Erbschaften sind sowohl für den Erblasser als auch für die Erben oft mit hohen emotionalen Belastungen verbunden. Werden ungelöste familiäre Spannungen nicht thematisiert, können sie sich negativ auf Entscheidungen über die Verteilung des Erbes auswirken, die sich oft über viele Jahre entwickeln. Eine offene Kommunikation schafft Vertrauen und hilft, den Erbschaftsprozess entspannter zu gestalten. So können alle Beteiligten die notwendigen rechtlichen Schritte konstruktiv gemeinsam gehen.

3. Klarheit über die Verteilung des Erbes

Bevor ein Notar oder Steuerberater hinzugezogen wird, sollten die Grundprinzipien der Verteilung des Erbes festgelegt werden. Diese Entscheidungen sollten zunächst auf emotionaler Ebene getroffen werden, damit die spätere rechtliche Umsetzung als gerecht empfunden wird. Wenn die Bedürfnisse der Erben berücksichtigt werden, sind auch juristische Entscheidungen leichter nachvollziehbar.

4. Empathie und Verständnis fördern

Ein konstruktives und klärendes Gespräch fördert das Mitgefühl. Die Erben können besser nachvollziehen und verstehen, warum bestimmte Entscheidungen des Erblassers getroffen wurden, was die Akzeptanz erhöht und Konflikte reduziert. Fehlt dieses Verständnis, können auch rechtlich gut durchdachte Regelungen nicht den gewünschten Erfolg haben.

5. Rechtslogik vs. Familienrealität

Das Rechts- und Steuersystem trifft oft „kalte“ Entscheidungen. Sie basieren auf formalen und objektiven Kriterien, ohne Rücksicht auf individuelle familiäre Beziehungen oder emotionale Bedürfnisse. Durch die Klärung der psychologischen Fragen im Vorfeld kann die rechtliche Beratung auf einer Grundlage aufbauen, die die emotionale Realität berücksichtigt und so Lösungen anbietet, die für alle Beteiligten akzeptabel sind.

6. Erleichterung rechtlicher und steuerlicher Entscheidungen

Wenn die psychologischen und familiären Fragen frühzeitig geklärt sind, ist der Erblasser freier in seinen Überlegungen. Er kann nun besser mit Anwälten, Notaren und Steuerberatern zusammenarbeiten und die notwendigen rechtlichen und steuerlichen Schritte leichter verstehen und umsetzen. Die Fachberater können dann Lösungen anbieten, die sowohl rechtlich als auch emotional sinnvoll sind.

 

Fazit

Wir empfehlen, sich zunächst mit den psychologischen und familiären Aspekten des Erbens auseinanderzusetzen, um eine Basis für Verständnis, Kommunikation und Empathie zu schaffen. Erst wenn diese emotionalen Fragen geklärt sind, können die rechtlichen und steuerlichen Schritte effektiv und konfliktfrei gestaltet werden. Auf diese Weise wird der Erbschaftsprozess nicht nur rechtlich abgesichert, sondern auch emotional ausgewogen und für alle Beteiligten nachvollziehbar und akzeptabel gestaltet.

Monika Müller und das Team von FCM

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