- Unternehmensentscheidungen
- Monika Müller
Die Rolle der Quelle in Unternehmen
Entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens ist eine Struktur, mit der es von Beginn an nachhaltig wachsen kann. Das gelingt mit dem Konzept der Quelle.

Wer als Berater Unternehmen begleitet, schaut schnell auf Zahlen, Daten, Fakten. Entscheidend für den Erfolg ist jedoch eine natürliche Struktur, mit der ein Unternehmen oder ein Projekt in einer lebendigen Umgebung gesund und nachhaltig wachsen kann.
Gerade in den ersten Jahren nach einer Unternehmensgründung ziehen sich Krisen wie ein roter Faden durch das Geschehen. Ob externe Krisen wie die Pandemie, interne Krisen wie der Weggang wichtiger Mitarbeiter oder ganz einfach hochexplosives Wachstum oder mangelndes Interesse des Markts an dem Produkt. Das Bewältigen von Krisen braucht Kreativität, Mut und Verantwortungsübernahme von allen. Aber auch der Wechsel von der Stabilisierungsphase zur Wandlung (zum Beispiel Nachfolge, Verkauf) erfordert ganz besonderes Fingerspitzengefühl, Risikokompetenz und Weisheit.
Das Konzept „Quelle“ und die „Quellenprinzipien“ bilden ein starkes Fundament für eine dynamische Entwicklung von Unternehmen und Projekten.
Fehlt ein solches Fundament, scheitern oder schlingern viele Projekte und Unternehmen. Nicht weil sie kein Geld von der Bank oder anderen Geldgebern bekommen, oder weil ihnen das fachliche Know-how fehlt. Sie scheitern, weil ihnen das Wissen um eine natürliche Struktur fehlt, die ein Unternehmen oder ein Projekt für einen gesunden Entwicklungsprozess braucht.
Wer ist die Quelle für das Konzept und was ist das Besondere?
Peter Koenig, seit den 80er-Jahren ein Vordenker für die Themen Unternehmensentwicklung und Geld, hat Unternehmen beim Erfolg und beim Scheitern beobachtet. Aus seinen Beobachtungen entstand ein Konzept, das er „die Quelle“ nennt.
Das besondere Konzept der Quelle:
Die Quelle ist immer nur eine Person. Diese Person hatte die Idee für ein Projekt oder ein Unternehmen den Mut, die Idee auszusprechen und sie bedingungslos umzusetzen.
Schauen Sie sich zum Beispiel in Ihrem Unternehmen um. Erkennen Sie die Quelle des Unternehmens oder des Projekts, in dem Sie mitarbeiten? Sind Sie es persönlich? Ist es vielleicht ein Kollege, der offiziell gar nicht als Führungsperson benannt ist? Der erste Schritt in der Arbeit als Coach oder Berater mit einem Unternehmen ist immer die Suche nach der Quelle. Denn sie ist die Person, die alles Wissen, das für den Erfolg wichtig ist, in sich trägt. Das bedeutet nicht, dass sie allwissend ist, sondern dass sie die wesentliche Information aus dem unendlichen Strom von Informationen, die uns heute zur Verfügung stehen, intuitiv filtern kann.
Ist die Quelle unverzichtbar? Es gibt viele Gründe und Wege, das Prinzip der Quelle zu umgehen. Doch dann entstehen Machtkämpfe, Entscheidungen werden verzögert, externe Experten wirbeln durchs Unternehmen, ohne dass sich das Unternehmen mit Kraft nach vorne bewegt.
Wie können Sie das Quellenkonzept erfolgreich anwenden?
Drei Tipps zum Einstieg in das Konzept:
Erfolgsfaktor 1: Die Quelle anerkennt ihre Rolle und die damit verbundene Verantwortung. Das bedeutet, sie ist eine Autorität und manchmal auch einsam bei Entscheidungen. Als Pendant müssen alle, die mit der Quelle arbeiten, diese Rolle anerkennen. Sogenannte „Mitgründer“ gibt es in diesem Konzept nicht. Die Aufgabe der Quelle ist es, Klarheit darüber herzustellen. Die größte Chance besteht darin, dass diejenigen, die in das Unternehmen oder Projekt eingebunden sind, sich als „Subquellen“ oder „Helfer“ mit ihrer eigenen Vision an das Ziel andocken können. Um die Quelle öffnet sich ein „Feld“, das ihnen einen Platz für Kreativität und genügend Sicherheit bietet. In diesem Feld findet vollständige Delegation statt.
Erfolgsfaktor 2: Die Quelle tut das, was sie wirklich tun will. Dann bekommt sie die Unterstützung, die sie und das Unternehmen brauchen. Die Quelle kann auch „verrückte“ Dinge tun, die im ersten Moment außer ihr niemand versteht. Das bedeutet nicht, dass ihre Ideen immer zum Erfolg führen. Manchmal muss eine Idee auch begraben werden, um eine neue Idee ins Leben zu bringen. Doch wann und wie das gelingen kann, das kann niemand von außen „wissen“. Das wird nur die Quelle aus ihrer Intuition erkennen. Wobei die Unterstützung von außen mit guten Zahlen, Daten, Fakten oder einem Coaching eine wertvolle Rolle spielt. Doch die Entscheidung und das Timing bleiben in der Hand der Quelle.
Erfolgsfaktor 3: Die Quelle kennt ihre Stärken, Schwächen und Werte als Persönlichkeit (zum Beispiel durch ein HOGAN Assessment) und hat ihre blinden Flecke zu Geld (auch Projektionen genannt) weitgehend aufgelöst. Damit legt die Quelle mit ihrer Persönlichkeit das Fundament für gute Navigation in Krisenzeiten.
Exkurs Selbstwahrnehmung:
Jeder Mensch hat die Möglichkeit, durch Selbstwahrnehmung und persönliche Entwicklung seine Wirkung im Unternehmen zu erhöhen. Ohne einen neutralen Blick aus dritter Perspektive gelingt das jedoch nur selten. Welche „Fehler“ können wir in Unternehmen sehen? Zunächst ein beliebtes Muster von Unternehmern und Managern: Sie stellen Menschen ein, die ihnen zu ähnlich sind. Das fühlt sich auf den ersten Blick angenehm an, verhindert jedoch Kreativität und Innovation, da vieles nicht hinterfragt wird. Oder es werden Menschen eingestellt, die andere Qualitäten mitbringen, doch es fehlt auf beiden Seiten der Mut, sich aneinander zu reiben.
Quellenpersonen, die sich selbst gut kennen, stolpern nicht einfach in diese Fallen. Die Selbstwahrnehmung gibt der Quellenperson den Mut, die Freiheit und die Weisheit, das Potenzial, das in ihr und in anderen steckt, zu erkennen und für das Unternehmen zu nutzen.
Auch gut ausgewählte Subquellen und Helfer sind Menschen mit Stärken und Schwächen. Ein Assessment und ein Feedbackgespräch durch einen neutralen Dritten (Coach oder Berater) erweitert das Verständnis für die eigene Person, aber auch für die Persönlichkeit der Kolleginnen und Kollegen. Auch die empfundene Bedeutung für das Unternehmen steigt. Die Notwendigkeit, das Ego durch Machtkämpfe zu stärken, entfällt. Ein weiterer Vorteil liegt auf der Hand: In Krisensituationen können sie besonnen agieren und werden vom Verhalten der anderen nicht überrascht. Teams können sich optimal unterstützen. Die Unternehmensführung kann sich auf strategische Aufgaben konzentrieren.
Die natürliche Ordnung im Unternehmen
Ein Unternehmen, das mit den Quellenprinzipien geführt wird, hat eine natürliche „Ordnung“. Das Gehalt orientiert sich an der Wirkung fürs Unternehmen, nicht an der Position im Unternehmen. In diesen Unternehmen kann sich das gesamte Pozential aller Beteiligten kreativ entfalten. Vision und Werte der Quelle geben Orientierung und gesunden Halt. Diese Faktoren sind in allen Phasen der Unternehmensentwicklung (Gründung, Wachstum, Stabilisierung und Transformation) entscheidend. Wenn die Quelle ihre Rolle in der beschriebenen Form ausfüllt, nimmt der Stress für die Helfer und Subhelfer ab. Sie können sich auf die Aufgaben konzentrieren, die für das Unternehmen und die Kunden von höchster Bedeutung sind. Mit dieser Struktur gelingt durch alle „Auf und Abs“ einer Unternehmensgeschichte immer wieder der Erfolg.
Mein Fazit: kein Coaching für Unternehmer und Unternehmerinnen ohne das Konzept der Quelle.
Mir als Unternehmerin und meinem FCM Team gibt die Rolle der Quelle viel Orientierung im Alltag. Bei Coachingprojekten versuche ich schnell die Quelle zu erkennen. Dann kann ich mich als Helferin oder Subquelle gezielt einbringen. Das stärkt meine Wirkung als Coach für meine Kunden.
Wenn Sie die 7 Prinzipien der Quelle kennenlernen möchten, laden wir Sie gerne zum nächsten Quellentag ein.